
Bluthochdruck – Dann besteht ein Risiko für euch!
Wenn ihr euer Risiko kennt, könnt ihr besser einschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ihr Bluthochdruck oder einen erhöhten Ruhepuls entwickelt.
Ihr seid in einem Alter zwischen 20 und 65 Jahren? Das ist ein wichtiger Punkt.
Rund 24,1% aller Männer und 20,1% aller Frauen über 18 Jahre haben bereits einen erhöhten Blutdruck. Mit zunehmendem Alter kann eine Hypertonie immer häufiger auftreten. Außerdem hat sich weltweit die geschätzte Zahl aller Erwachsenen mit Bluthochdruck von 594 Millionen im Jahre 1975 auf 1,13 Milliarden im Jahr 2015 erhöht und wird bis zum Jahr 2025 noch weiter um geschätzte 15-20% steigen, das heißt auf eine Zahl von fast 1,5 Milliarden.1,2
Wie ihr vielleicht wisst, geht man davon aus, dass junge Menschen nicht an Krankheiten wie Bluthochdruck leiden. Aber ihr wisst wahrscheinlich nicht, dass die Zahl der Hypertoniker unter den jungen Menschen zunimmt.3
Kennt ihr alle Risiken? Seid ihr euch sicher?
Es stimmt, dass sich euer Blutdruck mit zunehmendem Alter tendenziell erhöht und dass auch euer Risiko für einen erhöhten Ruhepuls mit dem Alter zunimmt. Allerdings kann die verstärkte Prävalenz (d.h. die erhöhte Häufigkeit) von Risikofaktoren (z.B. Fettleibigkeit (Adipositas), Diabetes mellitus, Nierenerkrankungen und ein ungesunder Lebensstil) das Risiko für die Entwicklung einer späteren Hypertonie erhöhen.4
Denkt also daran: Wartet nicht, bis es zu spät ist, sondern konsultiert rechtzeitig eure Ärztin oder euren Arzt.
Risikofaktoren für Hypertonie und erhöhten Ruhepuls
Einige Risikofaktoren können nicht beeinflusst werden, ihr könnt auf diese nur achten und sie möglichst unter Kontrolle halten. Andere Risikofaktoren sind mit unserem Lebensstil verbunden und wir können Maßnahmen setzen, um so unsere Gesundheit zu verbessern.2,5–7
Unveränderliche Risikofaktoren
Bei Personen über 60 Jahren besteht ein signifikant höheres Risiko für einen erhöhten Ruhepuls als bei jüngeren Erwachsenen. Das Risiko für eine Hypertonie erhöht sich ebenfalls mit zunehmendem Alter.
Bei Menschen afrikanischer Herkunft besteht eine Tendenz zu einem häufigeren Auftreten von Bluthochdruck und auch bereits in einem jüngeren Alter als bei Menschen anderer ethnischen Gruppen. Die ethnische Zugehörigkeit scheint allerdings keinen Einfluss auf das Risiko von erhöhtem Ruhepuls zu haben.
Die Gene spielen bei erhöhtem Ruhepuls, Hypertonie und anderen ähnlichen Erkrankungen höchstwahrscheinlich eine gewisse Rolle. Es ist auch wahrscheinlich, dass Personen mit einer Familienanamnese mit beiden dieser Erkrankungen einen ähnlichen Lebensstil führen und auch andere ähnliche Faktoren aufweisen, die ihr Risiko erhöhen.
Bis zu einem Alter von 64 Jahren besteht bei Männern eine höhere Wahrscheinlichkeit an Bluthochdruck zu leiden als bei Frauen, während es bei erhöhter Herzfrequenz keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu geben scheint.
Krankheiten, die das Herz belasten oder das Herzgewebe schädigen, so zum Beispiel Anämie, Diabetes, HerzerkrankungenHerzinsuffizienz – erkennen und (be)handeln!, Bluthochdruck, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Schlafapnoe und Störungen des Elektrolythaushalts, können auch das Risiko für erhöhten Ruhepuls steigern. Einige chronische Krankheiten wie Nierenerkrankungen, Typ-2-Diabetes und Schlafapnoe können auch das Risiko von Hypertonie erhöhen.
Risikofaktoren, die von euren eigenen Entscheidungen abhängen
Menschen, die körperlich nicht aktiv sind und sich zu wenig bewegen, können erhöhten Ruhepuls entwickeln. Je höher eure Herzfrequenz ist, desto höher ist auch die Belastung der Arterien bei jedem Herzschlag. Mangel an körperlicher Betätigung erhöht auch das Risiko für Übergewicht und damit das Risiko einer erhöhten Ruhepulsrate und von Bluthochdruck.
Je höher euer Gewicht ist, desto mehr Blut benötigt ihr, um eure Organe und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Mit der Zunahme des in euren Blutgefäßen zirkulierenden Blutvolumens erhöht sich aber auch der Druck auf eure Arterienwände.
Rauchen erhöht in direkter Weise euren Blutdruck vorübergehend und die chemischen Substanzen im Tabak können eure Arterien verengen und so zu einem unregelmäßigen Herzrhythmus führen und damit das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen. Passivrauchen kann euer Risiko für Herzkrankheiten ebenfalls erhöhen.
Psychischer Stress oder Angst können euren Herzschlag beschleunigen und so das Risiko von erhöhtem Ruhepuls steigern. Eine hohe Stressbelastung kann auch zu einer vorübergehenden Erhöhung eures Blutdrucks führen.
Die Verwendung und der Konsum von Drogen wie etwa Kokain oder Methamphetamine können euren Herzschlag beschleunigen und so das Risiko von erhöhtem Ruhepuls steigern.
Je mehr Alkohol ihr trinkt, desto höher wird eure Herzfrequenz. Langfristig kann starker Alkoholkonsum das Risiko von erhöhtem Ruhepuls und Hypertonie vergrößern.
Zuviel Salz in eurem Essen sowie eure gesamte Ernährung können dazu führen, dass sich im Körper Flüssigkeit ansammelt, die zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt.
Übermäßiger Genuss von Koffein kann zu einer Beschleunigung des Herzschlags führen und so das Risiko für einen erhöhten Ruhepuls verstärken.
Jetzt entdecken und vorbeugen
Wissen, Kontrolle und Vorbeugung sind für euch der beste Schutz. Erhöhter Ruhepuls und Hypertonie ohne ausreichende Kontrolle sind entscheidende Risikofaktoren für Herzerkrankungen und andere Erkrankungen, wie etwa des Gehirns oder der Nieren. In den meisten Fällen treten die Gesundheitsschäden allmählich im Laufe der Zeit ein. Ohne entsprechende Diagnose und Kontrolle können eine erhöhte Herzfrequenz und Hypertonie zu folgenden Problemen und Erkrankungen führen: 8

Aneurysma |
Ein erhöhter Blutdruck kann eure Blutgefäße schwächen und zu einer Auswölbung dieser und damit zu einem Aneurysma führen. |

Angina |
Hoher Blutdruck kann zu Herzkrankheiten oder mikrovaskulären Erkrankungen führen. Angina oder Brustschmerzen sind häufige Symptome. |

Demenz |
Verengte oder blockierte Arterien können die Blutversorgung des Gehirns beeinträchtigen und so zu einer bestimmten Form von Demenz (vaskuläre Demenz) führen. |

Herzinfarkt oder |
Eure geschädigten Arterien können zu einer Herzattacke, einem Schlaganfall oder anderen Komplikationen führen. |

Herzversagen |
Die erhöhte Arbeitsleistung eures Herzens aufgrund von Bluthochdruck kann zu einer Herzvergrößerung führen, sodass euer Herz nicht mehr in der Lage ist, euren Körper mit Blut zu versorgen. |

Metabolisches |
Eine Reihe von Störungen, die den Stoffwechsel des Körpers betreffen, einschließlich des Taillenumfangs, hoher Triglyzeridwerte, niedriger HDL-Cholesterinwerte (das „gute” Cholesterin), hohem Blutdruck, hoher Insulinwerte. |

Periphere |
Hoher Blutdruck und damit in weiterer Folge Arteriosklerose können die Arterien in Beinen, Armen, Magen und Kopf verengen und so Schmerzen oder Müdigkeit verursachen. |

Sexuelle |
Hoher Blutdruck kann zu Erektionsstörungen bei Männern und verminderter Libido bei Frauen führen. |

Probleme mit dem Erinnerungsvermögen |
Hoher Blutdruck kann auch eure Denkfähigkeit, das Erinnerungsvermögen und die Lernfähigkeit beeinträchtigen. |

Sehschwäche |
Eine Belastung oder Schädigung der Blutgefäße in euren Augen. |

Geschwächte/verengte Blutgefäße in den Nieren |
Dies kann dazu führen, dass eure Nieren nicht mehr normal arbeiten. |
- NCD Risk Factor Collaboration (NCD-RisC). Worldwide trends in blood pressure from 1975 to 2015: a pooled analysis of 1479 population-based measurement studies with 19·1 million participants. Lancet Lond Engl. 2017;389(10064):37-55.
- Williams B, Mancia G, Spiering W, et al. 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. Eur Heart J. 2018;39(33):3021-3104.
- Virani SS, Alonso A, Benjamin EJ, et al. Heart Disease and Stroke Statistics-2020 Update: A Report From the American Heart Association. Circulation. 2020;141(9):e139-e596.
- Williams B. High blood pressure in young people and premature death. BMJ. 2011;342:d1104.
- Hypertension Canada Guidelines. Health Behaviour Management, Hypertension Canada Guidelines. Published online 2018. Accessed July, 2022. https://guidelines.hypertension.ca/prevention-treatment/health-behaviour-management/
- Mayo Clinic. Tachycardia – Symptoms and causes. Mayo Clinic. Published 2020. Accessed July, 2022. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/tachycardia/symptoms-causes/syc-20355127
- Mayo Clinic. www.mayoclinic.org/diseases-conditions/high-blood-pressure/symptoms-causes. Published July, 2022. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/high-blood-pressure/symptoms-causes/syc-20373410
- American Heart Association. Consequences of High Blood Pressure. Published online 2020.
Freigabenummer: AT-NONC-00121 ; 09/2022