Bluthochdruck = keine reine Männersache!

Frau hält das Modell eines menschlichen Herzens vor ihre Brust und deutet mit ihrem rechten Zeigefinger darauf um das Frauenherz und den Bluthochdruck zu verdeutlichen

Bluthochdruck = keine reine Männersache!

Umworben in Literatur und Film, besungen in der Welt der Musik und doch – in der Medizin erst seit den 90ern ein Thema: das Frauenherz!

 

Erst die US-amerikanische Kardiologin Marianne Legato setzte sich vor 30 Jahren als eine der Ersten mit der frauenspezifischen Symptomatik bei Herzerkrankungen auseinander und legte damit den Grundstein für die Gendermedizin. Was dies mit dem Welthypertonietag zu tun hat? Ganz einfach, denn auch 2023 besteht noch viel Nachholbedarf in Bezug auf frauenspezifische Aspekte in der Medizin.

Bluthochdruck: anders und gleich zugleich

Dass jeder Krankheitsverlauf sowie jede Symptomatik von Person zu Person unterschiedlich ist, möchten wir gleich zu Beginn betonen. Doch auch wenn man die Definition der Hypertonie objektiv betrachtet (wie in diesem Artikel), fallen neben Gemeinsamkeiten auch einige Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht auf. Zum einen kann Bluthochdruck sich bei Frauen und Männern unterschiedlich äußern, zum anderen ranken sich auch einige Gerüchte und Mythen um das Thema Hypertonie bei Frauen.

 

Dieser Mythos hält sich wacker, doch wenn man verschiedene Studiendaten betrachtet, ergibt sich ein etwas anderes Bild.

 

Abhängig vom Alter und der Lebensphase sind Frauen ungefähr gleich oft oder sogar häufiger betroffen als Männer. So tritt Bluthochdruck im jungen Alter eher bei Männern auf, wobei sich jedoch im mittleren Alter die Fälle von Bluthochdruck bei Männern und Frauen ausgleichen. Im höheren Alter (bei Frauen nach der Menopause) ist häufiger das weibliche Geschlecht von Bluthochdruck betroffen.

Vorsicht bei Halbwahrheiten!

 

Das weibliche Geschlechtshormon „Östrogen“ wird zwar häufig als Schutzschild für das Herz und die Gefäße beschrieben, doch nimmt diese Wirkung im Alter ab, da der Östrogenspiegel und somit die Konzentration des blutdrucksenkenden Hormons signifikant sinkt. 

 

Dieser Prozess spiegelt sich auch in der oben beschriebenen Verteilung von Bluthochdruck bei Männern und Frauen in den verschiedenen Altersgruppen wider.

Zwar können die Werte zwischen den unterschiedlichen Geschlechtern variieren, dies liegt jedoch nicht am verwendeten Messgerät. Verschiedene Faktoren können eure Blutdruckwerte beeinflussen. Um eure Werte so unverfälscht wie möglich zu erheben, haben wir in unserem Artikel ein paar Tipps für euch gesammelt.

Vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen gelten heute oft noch als „männertypisch“. Warum das so ist, könnte der Begriff „Bikini Medicine“ erklären.

Dieser Ausdruck beschreibt die Unterschätzung und Unterdiagnose von Erkrankungen bei Frauen und hebt hervor, dass bei weiblichen Patientinnen der medizinische Fokus oft auf deren reproduktiven Organen liegt.

Fakt ist jedoch, dass Frauen genauso herzkrank sein können wie Männer und Bluthochdruck bei ihnen weltweit als Risikofaktor Nr. 1 für einen verfrühten Tod gilt.

Wer jetzt noch immer denkt, Krankheit = Krankheit und Geschlecht = Geschlecht, der wird spätestens nach dem Video-Statement von unserem Experten Priv.-Doz. Dr. Thomas Weber vom Gegenteil überzeugt sein!

Zirka jede/r 5. in Österreich leidet an Bluthochdruck, darunter sind auch Großmütter, Mütter, Schwestern, Töchter, ….

Herzgesundheit betrifft Männer und Frauen!

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf verschiedenen Internet-Quellen und wurde von Medizinern hinsichtlich der aktuellen gesundheitlichen Empfehlungen geprüft.

 

Freigabenummer: AT-NONC-00151 ; 05/2023

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