Bedeutung von Jod bei einer Schilddrüsenerkrankung

Holzschüssel bis oben gefüllt mit jodiertem Salz um die Bedeutung von Jod auf die Schilddrüse zu zeigen

Bedeutung von Jod bei einer Schilddrüsenerkrankung

Prinzipiell gilt:

Eine ausreichende Jodzufuhr ist für jeden gesunden Menschen notwendig, da sie für die Bildung der Schilddrüsenhormone zuständig ist.

Der tägliche Jodverbrauch kann bis zu 150-200 µg betragen (was die korrekte Menge für euch ist, kann euer Arzt bestimmen). Solltet ihr jedoch unter einer Schilddrüsenerkrankung leiden, variiert die empfohlene Menge an Jod.

 

Während bei einer Schilddrüsenunterfunktion die Schilddrüsenhormonproduktion zu gering und eine zusätzliche Jod-Zufuhr notwendig ist, gilt es bei einer Schilddrüsenüberfunktion kein zusätzliches Jod einzunehmen und die Jodzufuhr genau unter Kontrolle zu halten.

 

Die Schilddrüsenvergrößerung, auch Struma diffusa genannt, zählt zu der häufigsten Schilddrüsenerkrankung. Sie wird durch Jodmangel ausgelöst und betrifft ca. 35% der Bevölkerung.

 

Jod ist essenziell für die Schilddrüse, um die Hormone T3 und T4 zu bilden. Ist das benötigte Jod nicht vorhanden, so beginnt die Schilddrüse zu wachsen, um sich gegen den Hormonmangel zu wehren. Ist das Wachstum der Schilddrüse gleichmäßig, spricht man von der bereits genannten Struma diffusa. Handelt es sich um ein unregelmäßiges Wachstum, so handelt es sich um eine sogenannte Struma nodosa (Schilddrüsenknoten).

Ihr wollt wissen, auf was ihr bei Jod achten müsst? Dann klickt auf die einzelnen Felder, um mehr zu erfahren!

Schilddrüsenunterfunktion: Jod notwendig

Jod ist essenziell für eine gesunde Schilddrüse, vor allem, wenn ihr bereits unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet. Denn ohne Jod ist eure Hormonproduktion eingeschränkt.

 

Empfehlenswerte Lebensmittel, um einen Jodmangel zu minimieren, sind:

  • Seefisch
  • Algen
  • Meeresfrüchte
  • Eier und
  • Milchprodukte (sofern die Tiere mit jodhaltiger Nahrung gefüttert wurden)

Schilddrüsenüberfunktion: Jod vermeiden

Leidet ihr unter Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow, so ist eine große Aufnahme an Jod nicht empfehlenswert. Bei der Überfunktion sollte die Jodzufuhr gedrosselt werden bzw. kein zusätzliches Jod (z.B.: in Form von Tabletten) zugeführt werden.

 

Deshalb wird ein Verzicht auf folgende Lebensmittel empfohlen:

  • Milch bzw. Milchprodukte
  • Seefisch
  • Sushi
  • Jodsalz

Schilddrüsenvergrößerung: Jod wichtig

Solltet ihr unter einer Schilddrüsenvergrößerung leiden, ist es wichtig, Jod zu euch zu nehmen und auf eine jodhaltige Ernährung zu achten. Sollte euer Jodmangel dadurch nicht ausgeglichen werden können, ist es ratsam, zusätzlich Jodtabletten einzunehmen. Bespricht dies aber immer mit eurem Arzt.

Operative Entfernung der Schilddrüse: Jod notwendig

Muss eure Schilddrüse operativ ganz oder in Teilen entfernt werden, müsst ihr für den Rest eures Lebens Schilddrüsenhormonen einnehmen.

 

Gut zu wissen: Habt ihr einen Kinderwunsch, so solltet ihr die notwendige Menge an Jod noch einmal mit eurem Arzt anpassen.

Struma diffusa (Kropf)

Um einem Jodmangel entgegenzuwirken, beginnt die Schilddrüse zu wachsen. Diese Schilddrüsenvergrößerung wird unter dem Begriff "Struma" zusammengefasst. 

 

Bei einer Struma diffusa besteht eine gleichmäßige Vergrößerung der gesamten Schilddrüse, welche sich auch in Form eines Kropf (deutliche Anschwellung im Halsbereich) äußern kann.

Struma nodosa - Knoten

Im Gegensatz zur Struma diffusa sind hier einzelne Bereiche der Schilddrüse vergrößert. Diese sind eindeutig vom restlichen Schilddrüsengewebe zu unterscheiden.

 

Keine Sorge: Nicht alle Knoten sind bösartig. Mehr dazu erfahrt ihr auf der Website unseres Experten Univ. Prof. Dr. Michael Hermann im Artikel "Der kalten Knoten - wie häufig ist er bösartig?".

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf verschiedenen Internet-Quellen und wurde von Medizinern hinsichtlich der aktuellen gesundheitlichen Empfehlungen geprüft.

 

Freigabenummer: AT-NONT-00029; 03/2022

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