

Unsere Schilddrüse ist verantwortlich für die Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Bei einer Schilddrüsenerkrankung wie einer Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion kommt es zu einem übermäßigen bzw. verlangsamten Energieverbrauch des Körpers.
Um die Erkrankung behandeln zu können, helfen beispielsweise Medikamente oder Operationen. Aber auch mit gesunder Ernährung lässt sich der Gesundheitszustand stabilisieren oder sogar verbessern.
Prinzipiell ist eine bewusste und ausgewogene Ernährung ohnehin jedem zu empfehlen, vor allem aber Personen, deren Schilddrüse nicht komplett funktionstüchtig ist. Da es Unterschiede zwischen Über,- und Unterfunktion gibt, gilt es auch eure Ernährung auf eure spezifische Erkrankung anzupassen.
Allgemein gilt: Die Schilddrüse benötigt eine gewisse Menge an Jod und Selen, um Schilddrüsenhormone produzieren zu können. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es aber zu einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen, weswegen mit Jod gespart werden sollte. Ansonsten spielen auch Vitamin D und A, Calcium und Eisen eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenregulierung. Mehr Infos zum Einfluss von Jod auf die Schilddrüse erfährt ihr in unserem Artikel „Bedeutung von Jod bei einer Schilddrüsenerkrankung“.
Personen, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, sind häufig ihr ganzes Leben lang an Hormontabletten gebunden, um die fehlenden Schilddrüsenhormone zu kompensieren. Wichtig hierbei ist, dass die Einnahme der Medikamente nicht in Kombination mit Milchprodukten/Milch oder kalziumreichen Getränken stattfindet. Der Grund dafür ist, dass Calcium die Medikamentenaufnahme hemmt. Was wiederum unumgänglich bei einer Unterfunktion ist, ist die Einnahme von Jod. Es findet sich vermehrt in Seefisch, Algen und Meeresfrüchten wieder. Jodiertes Speisesalz ist zudem ein guter Jodlieferant, welcher in die Ernährung integriert werden sollte. Reich an Jod sind meistens auch Eier, Milch und Milchprodukte, sofern die Tiere mit jodhaltigem Futter gefüttert wurden.
Anders als bei der Schilddrüsenunterfunktion wird der Körper bei der Schilddrüsenüberfunktion mit zu vielen Schilddrüsenhormonen beliefert. Das bedingt einen beschleunigten Stoffwechsel und kann zu Unruhe führen. Aufgrund dessen solltet ihr nicht zusätzlich Jod zu euch nehmen, sondern eher eine jodarme Ernährung pflegen.
Marillen zum Beispiel haben einen sehr geringen Jodanteil, weswegen sie sich für Betroffene einer Schilddrüsenüberfunktion gut eignen. Weiteres Obst wie zum Beispiel Mandarinen oder Äpfel weisen ebenfalls einen niedrigen Jodgehalt auf. Bei Fleisch ist es wichtig, auf die Art zu achten. Denn nicht jede Fleischwahl ist bei einer Überfunktion zu empfehlen. Am ehesten solltet ihr zu Rind, -oder Kalbfleisch greifen, auch wegen des verminderten Jods. Es gibt auch beim Gemüse einen jodarmen Spitzenreiter: Tomaten.
Ein wichtiger Faktor ist ebenso: Die Vitamin A Produktion ist bei Personen, die unter einer Überfunktion leiden, oftmals gehemmt. Deswegen ist es umso wichtiger, Lebensmittel mit einem hohen Vitamin A Gehalt zu sich zu nehmen. Dazu zählen mitunter Karotten oder Tomaten.
Damit unsere Schilddrüse den Stoffwechsel und weitere Körperfunktionen regeln kann, muss Jod in Hormone umgewandelt werden. Diese werden in Form von Trijodthyronin (T3) oder Thyroxin (T4) in unser Blut abgegeben.
Weitere Informationen über den Prozess, welcher bestimmt, ob T3/T4 benötigt wird, findet ihr im Beitrag "T3, T4, TSH - Regelkreis" auf der Website von unserem Experten Univ. Prof. Dr. Michael Hermann.
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf verschiedenen Internet-Quellen und wurde von Medizinern hinsichtlich der aktuellen gesundheitlichen Empfehlungen geprüft.
Freigabenummer: AT-NONT-00030; 03/2022
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